16.10.2022
Für den 9. und 15. Oktober hatte die Arbeitsgemeinschaft Streuobst e.V. (Ast) bekannt gegeben, dass Äpfel von Streuobstwiesen bei der Mosterei Armgard in Königslutter angeliefert werden können.

Für uns bedeutet das, dass wir unserer Äpfel auf den Streuobstwiesen ernten, um anschließend leckeren Apfelsaft zu haben. Viele Apfelbäume tragen trotz der Trockenheit in diesem Jahr reichlich Früchte. Thomas hat ja von unserem ersten Erntetag auf der Streuobstwiese an der Hegerdorfstraße bereits berichtet. Die Bäume dort sind ca. 30 Jahre alt. Die Anpflanzung war eine unserer ersten Aktionen im Ort.

Eine Woche späten haben wir dann noch auf der Streuobstwiese Tiefe Straße Süd und der Benjeswiese gesammelt. Hier war die Ausbeute nicht ganz so üppig. Mit vielen Helfern und kräftigen „Schüttlern“ haben wir in drei Stunden die ca. 200 kg Äpfel geerntet.

Warum fällt die Apfelernte so unterschiedlich auf den verschiedenen Wiesen aus? Zum einen sind die Bäume unterschiedlich alt und die Böden unterscheiden sich – die einen trocken, die anderen nass und lehmig. Vielleicht sind auch viele Wühlmäuse hungrig gewesen? Aber auch andere Streuobstwiesenbesitzer haben in diesem Jahr die Erfahrung gemacht, dass die Ernten sehr unterschiedlich sind. Auf sehr trockenen Standorten scheinen die Äpfel sehr kleinwüchsig zu sein. Und wir wissen natürlich nie, ob sich nicht der eine oder andere Obstliebhaber schon vor uns bedient hat. Manchmal sah es jedenfalls so aus – gerade in Stehhöhe war sehr wenig Obst zu finden.

Die Arbeitsgemeinschaft Streuobst (AST) sammelt dazu die Erfahrungen ihrer Mitglieder ein und vielleicht ergibt sich ja auch ein ganz anderes Muster bezüglich der unterschiedlichen Ernten. Wir werden es erfahren und darüber berichten.

Ab dem 22. Oktober können wir die Kisten mit dem Apfelsaft abholen. Es wird eine Herausforderung sein, die 156 Kästen abzuholen und anschließend frostfrei bis zur Vermarktung zu lagern. Der Saft, den wir bekommen, stammt nicht nur von unseren eigenen Äpfeln. In der Mosterei werden die Äpfel aller Anlieferer gemischt. Aber er stammt garantiert von Streuobstwiesen wie unserer – ohne Düngung und ohne Pestizide.

Vielleicht fragen sich viele, warum die Bäume an der Straße nach Wendhausen nicht abgeerntet wurden? Das ist leicht zu erklären. Für den Apfelsaft von Streuobstwiesen dürfen keine Äpfel von Straßenbäumen angeliefert werden.

Wir verkaufen den Apfelsaft im NEZ an alle die ihn gerne probieren und trinken möchten. Die Abgabe in ganzen Kisten ist für uns am einfachsten. Wir haben mit dem AST, der seinen Saft über Einzelhändler vertreibt, abgestimmt, dass wir keine Konkurrenz aufbauen wollen – schließlich kommt alles aus einer Mosterei.  Wir werden uns deshalb an deren Preisen orientieren. Der Gewinn kommt dann dem Naturschutz unseres Vereins zugute. Den Saft gibt es für 1,60 pro Flasche zuzüglich Pfand. Die Helfer bekommen den Saft allerdings zum Selbstkostenpreis von uns. Ehrenamt und Einsatz soll schließlich belohnt werden.

Ein dickes Dankeschön an alle Helfer: Für das schneiden der Bäume im Frühjahr, für das Gießen im Sommer, für das Pflücken, Schütteln und Aufsammeln und nicht zuletzt für die Ablieferung der Äpfel bzw. Abholung der Saftkisten. Wer im nächsten Jahr gerne bei der eine oder anderen Streuobstaktion dabei sein möchte, kann sich gern bei mir melden.

Kerstin Hoppe