Juli
Unsere Juli (oder auch Luli, wie wir sie nennen), geboren am 19.07.2019, verkörpert das Wort "gutmütig" wie kaum eine andere. Schon in jungen Jahren zeigte sie eine gewisse Neugierde und Aufgeschlossenheit gegenüber Menschen und so dauerte es nicht lange, bis sie die Vorzüge von Berührungen und Kuscheln für sich entdeckte. Heutzutage verläuft unser Zusammentreffen mit ihr meist folgendermaßen: Zur Begrüßung schleckt sie uns liebevoll die Hände ab und freut sich dann über ausgiebige Streicheleinheiten. Oft legt sie sich bald darauf hin, um die menschliche Nähe vollumfänglich genießen zu können. Dabei kippt sie gerne auf die Seite, streckt alle Viere von sich und döst mit geschlossenen Augen vor sich hin.
Zu Julis Gutmütigkeit zählt auch, dass sie sich kaum aus der Ruhe bringen lässt und für gewöhnlich eine große Gelassenheit ausstrahlt. Wenn der Unterstand nach dem Misten mit Stroh eingestreut wird, ist es damit allerdings vorbei. In der Regel ist sie die erste, die laut rufend anmarschiert kommt, sobald sie Bewegungen auf dem Heuboden wahrnimmt, und die erste, die sich dann zufrieden kauend an der Einstreu bedient.
Im Juni 2023 brachte sie ihr erstes Kalb Manor zur Welt. Die Zeit nach der Geburt verlief leider mit einigen Komplikationen. Der Abgang ihrer Nachgeburt blieb aus (Nachgeburtsverhaltung), was für Muttertiere mit einigen gesundheitlichen Risiken einhergehen kann. Wir beobachteten ihren Zustand also sehr engmaschig, achteten auf ihr Verhalten und überprüften ihre Körpertemperatur. Nach und nach zersetzte sich die Nachgeburt und wurde ausgeschieden - Juli überstand diese Zeit glücklicherweise wohlbehalten.
Doch auch zwischen ihr und Sohn Manor gab es einige Startschwierigkeiten. Zwar war sie von Anfang an eine aufmerksame Mutter, die sich um den Kleinen kümmerte, doch ein anderes Kalb wollte sich, trotz gut gefülltem Euter der eigenen Mutter, nur zu gerne auch an Julis Milch bedienen. Sie war daher viel damit beschäftigt, den "Fremdtrinker" abzuwehren und ließ auch ihr eigenes Kalb nur mit Widerwillen und einiger Überzeugungskunst trinken. Wir haben also gerade in der Anfangszeit sehr darauf geachtet, Manors Milchkonkurrenten von Juli fernzuhalten und sicherzustellen, dass er ausreichend zu trinken bekommt.
Mit der Zeit hat sich dieses Problem zum Glück gelegt und das Beisammensein der beiden gestaltet sich nun deutlich entspannter. Man sieht sie häufig beieinander liegen und selbst wenn Manor - typisch Kind - auf seiner Mutter herumklettert, zeigt sich diese gewohnt gelassen.
Wir freuen uns sehr für Juli, dass sie auch in Zukunft mit ihrem Sohn zusammenbleiben und alt werden darf!